Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Anträge |
Antragsteller*in: | Jens Schabacher |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.10.2017, 14:52 |
A32: Elektrische Sielwallfähre - Ahoi ! Zeichen gegen den Klimawandel und für den grünen Werftenstandort Bremen setzen
Antragstext
Die Landesmitgliederversammlung fordert den Senat auf:
- Sich dafür einzusetzen, dass die Sielwallfähre als Pilotprojekt alsbald
elektrisch fährt und sie in den VBN integriert wird.
- Die Umstellung aller bremerhavener und bremer Schiffe auf der Weser und im
Hafen wie Fähren, Ausflugschiffe, Arbeitsschiffe und Schlepper auf
elektrische, hybride und andere alternative Antriebe zu planen und
umzusetzen.
- Auf Bundesebene ein Programm für Elektro- und Hybridantriebe zum
unbürokratischen Um- und Neubau von Binnen- und Küstenschiffen vor allem
für kleine und mittelgroße Unternehmen einzubringen.
- Im Bereich Greenshipping den Werften- und Forschungsstandort Bremen mit
seinen Stärken international zu positionieren und um Elektroantriebe und
Schiffsbatterien zu erweitern.
Begründung
Der Beitrag des weltweiten Schiffsverkehrs zum menschlichen CO2 Ausstoß beträgt drei Prozent, so viel wie Japan, und droht bis 2050 auf 17 Prozent zu steigen – so viel wie die USA! Zusätzlich vergiftet das Schweröl der Ozeanriesen die Lungen der Menschen bis weit in das Binnenland hinein. Global sind das 15 Prozent der Stickoxide und 13 Prozent des Schwefeldioxids. Der Klimawandel nimmt mit dem Abschmelzen der Pole und Überschwemmungen immer drastischere Formen an.
Für die Elektromobilität in Bremen auf dem Wasser und an Land wäre unsere kleine Sielwallfähre das wohl größte Symbol. Sie steht allen Bevölkerungsgruppen offen und so fahren im Herzen der Stadt zwischen Viertel und Café Sand mit ihr über 600 000 Menschen im Jahr – einmal ganz Bremen. Durch die Gartenstadt Werdersee steigt ihre Bedeutung für Pendler. Ihre Elektrifizierung ist ein Zeichnen für jedeN - und passt daher zum weltoffenen, progressiven, hanseatischen und sozial-ökologischen Geist Bremens. Und Bremen bedeutet auch immer Weser, Hafen, Werften und Nordsee.
Weltweit gibt es Ausbaupläne für einen elektrischen ÖPNV und die ersten Elektrobusse fahren. Im Elektrovorreiterland Norwegen werden im Jahr 2020 über 50 Fjordfähren hybrid- und elektrisch sein! Das gleiche soll auf der Weser geschehen. Da E-Antriebe die umweltfreundlichsten sind, müssen die Schiffe im Binnenland und an der Küste so elektrisch wie möglich fahren. Für die meist kleinen Unternehmen stellen die Finanzierung und die bürokratische Antragstellung große Hürden dar.
Vor unserer Haustür fahren an Nord- und Ostsee Weltneuheiten mit Hybrid- und Elektroantrieben und werden entwickelt: Fischkutter, Schlepper, Arbeitsschiffe, Segler, mittelgroße Frachtschiffe, Fähren, Kreuzfahrtschiffe und autonom fahrende Frachter. Die bremer Forschung und Wirtschaft verfügt hierfür über Schlüsselkompetenzen wie im Leichtbau, der Robotik, im autonomen Fahren, in Fertigungsverfahren und Materialforschung. So gibt es die große Chance, den Schiffbaucluster in der Zeitenwende zum Greenshipping international neu zu positionieren und auszubauen!
Unterstützer*innen
- Ralph Saxe
- LAG Verkehr (Beschluss 17.10.2017)
- Wolfram Schmalz (AK Energie)
- Dietmar Bothe (AK Energie)
- Harald Klussmeier (AK Energie)
- Michael Labetzke (AK Umwelt Bremerhaven)
- Thomas Schäfer
- Harald Stelljes
Kommentare
Carsten Werner:
Ken Oduah: