Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Anträge |
Antragsteller*in: | Henrike Müller |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.10.2017, 21:22 |
A38: Wir bringen Europa in Bewegung!
Antragstext
Das Jahr 2017 startete europapolitisch mit großen Sorgen um das potentielle
Erstarken von EU-Skeptikern und Rechtspopulisten in den Niederlanden, in
Frankreich und Deutschland. Zum Ende des Jahres verbreitet sich in Europa wieder
mehr Zuversicht und Gestaltungswille. Kommissionspräsident Juncker machte in
seiner Rede zur Lage der Union deutlich, in welchen Bereichen er dringenden
Innovationsbedarf sieht. Der französische Präsident Emmanuel Macron nahm das
Ziel einer stärkeren, demokratischen und einigen Union in seine Europa-Reden auf
und forderte alle RegierungsvertreterInnen auf, "keine Verwalter mehr zu sein".
Und die estnische Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid formulierte mit der
Forderung nach der „fünften Freiheit“ eine Idee der digitalen Zukunft für die
Europäische Union.
Wir GRÜNE teilen die von Kommissionspräsident Juncker in der Rede zur Lage der
Union dargelegten Forderungen, insbesondere:
- die unbedingte Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommen,
- die weitere Parlamentarisierung und Demokratisierung der EU, insbesondere
durch transnationale Listen und die Nominierung von Spitzenkandidaten für
die Europawahlen,
- Wahl eines/r EU-KommissarIn für Wirtschaft und Währung als nächste/n
PräsidentIn der Eurogruppe, der die Strukturreformen in den
Mitgliedsstaaten voranbringt und dem Europäischen Parlament gegenüber
verantwortlich ist;
- den Ausbau einer humanitären und solidarischen Migrationspolitik,
- die Entwicklung einer solidarischen und kohärenten Afrikapolitik,
- die Gewährleistung der Gleichbehandlung aller EU-BürgerInnen,
- die Angleichung der arbeitsmarktpolitischen Standards,
- die Gewährleistung von Lebensmittelsicherheit.
Wir GRÜNE unterstützen Junckers Mahnung, dass es zwischen Ost und West keine
Ungleichbehandlung geben darf, dass in der Europäischen Union
Rechtsstaatlichkeit und Respekt vor der Justiz keine „Option, sondern Pflicht“
ist. Dies gilt für alle Mitgliedsstaaten ebenso wie in den Beziehungen der
Europäischen Union zu den Nachbarregionen.
Wir GRÜNE unterstützen ausdrücklich Präsident Macrons Forderungen nach mutigen
Reformen in der Europäischen Union, insbesondere:
- die Errichtung einer europäischen Asylbehörde,
- die Verstärkung der Zusammenarbeit bei innerer und äußerer Sicherheit,
- die Einführung einer gemeinsamen CO2-Steuer,
- die Erhöhung der finanziellen Ressourcen für die Entwicklungshilfe,
- die Reform der Agrar- und der Energiepolitik,
- die Einführung von transnationalen Listen bei der Europawahl 2019
Wir GRÜNE unterstützen die estnische Idee der „fünften Freiheit“. Zusätzlich zu
den vier Grundfreiheiten ist es höchste Zeit, dass digitale Bürgerservices und
Dienstleistungen, wie es sie in Estland längst gibt, in der EU auch
grenzüberschreitend möglich gemacht werden.
Wir GRÜNE fordern, dass sich die europapolitischen Aufbruchsimpulse aus Brüssel,
Paris und Tallinn in den die deutschen Koalitionsverhandlungen im Ergebnis eine
klare deutsche Antwort auf die europapolitischen Reform- und Aufbruchsimpulse
aus Brüssel, Paris und Tallinn geben und abbilden und erwarten daher von unserer
Verhandlungskommission, dass sie eine deutliche grüne europapolitische
Handschrift als Ergebnis der Koalitionsverhandlungendie künftige deutsche
Europapolitik mit einer deutlich grünen Handschrift mitgestaltet.
Begründung
mündlich
Unterstützer*innen
- Robert Hodonyi
- Hermann Kuhn
- Ulrike Liebert
- Helga Trüpel
- Tobias Pinkel
- Ralph Saxe
- Landesvorstand
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