| Antrag: | Grüne Tierpolitik im Land Bremen und darüber hinaus | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Kreisvorstand Bremerhaven (Kreisvorstand Bremerhaven) | 
| Status: | Angenommen | 
| Eingereicht: | 27.02.2018, 14:06 | 
Ä1 zu A28NEU: Grüne Tierpolitik im Land Bremen und darüber hinaus
Antragstext
          
          Von Zeile 117 bis 121 löschen:
Der Zoo am Meer in Bremerhaven hält Tiere unter teils katastrophalen Bedingungen. Weil auf dem bestehenden Gelände kein tierfreundlicherer Zoo möglich ist, wollen wir diesen in einen tierfreien Tier-Erlebnispark umwandeln, welcher mit Virtual Reality und Mitmachaspekten wie im Universum oder Klimahaus lockt, statt mit in Betonkäfigen eingesperrten Tieren.
Es ist an der Zeit, das Mensch-Tier-Verhältnis neu zu überdenken und zu 
definieren. Als einzige politische Kraft erkennen wir Grünen bereits in unserem 
Grundsatzprogramm an, dass Tiere Rechte haben. Es ist daher an uns, dafür zu 
sorgen, dass sie an diesen Rechten tatsächlich teilhaben können. Ein erster 
Schritt dazu ist, sie nicht länger einzig unter dem Gesichtspunkt der Verwertung 
und des Nutzens für den Menschen zu betrachten: Wir müssen Schritte hin zu einer 
friedlichen Koexistenz von Menschen und anderen Tieren unternehmen.
Tiere institutionell stärken
Um die Position der Tiere in Politik und Gesellschaft zu stärken, wollen wir das 
Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen in Bremen verschärfen. Neben der 
Feststellungsklage sollen in Zukunft auch Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen 
möglich sein, damit Tierschutzvergehen nicht mehr nur im Nachhinein 
festgestellt, sondern bereits vorbeugend verhindert werden können. Während 
Bremen einmal Vorreiter bei der Einführung des Verbandsklagerechts war, wurden 
wir inzwischen von anderen Bundesländern überholt: In Nordrhein-Westfalen, 
Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und im Saarland werden bereits alle drei 
Klagearten anerkannt.
Wir wollen nach dem Vorbild vieler anderer Länder und inzwischen auch Kommunen 
eine bezahlte Stelle einer Landestierschutzbeauftragte*n als zentrale 
Anlaufstelle für Bürger*innen zum Thema Tierschutz schaffen. Außerdem soll das 
Landesveterinäramt (LMTVet) personell, materiell sowie mit Befugnissen 
angemessen ausgestattet werden, um regelmäßige, unangekündigte Kontrollen von 
Tierhaltungen zu ermöglichen. Um ein Bewusstsein für den Umgang mit Tieren zu 
schaffen, sollen Tierschutz und Tierrechte Teil der Lehrpläne in Bremen werden 
und Kooperationen mit Tierschutz-/Tierrechtsinitiativen gefördert werden.
Tiere in der Land- und Forstwirtschaft
Die aktuelle Praxis in der Landwirtschaft ist meilenweit entfernt von einem 
gesellschaftlich akzeptierten Umgang mit Tieren. Deshalb setzen wir uns auf 
Bundesebene für eine radikale Wende in der Landwirtschaftspolitik ein. Die 
schlimmsten Auswüchse der industriellen Tierhaltung bekämpfen wir mit 
ordnungsrechtlichen Vorgaben in einem neuen Tierschutzgesetz und dazugehörigen 
Haltungsverordnungen, etwa Kastenstand, Amputationen, Verbot von 
Akkordschlachtung usw. Bei der Förderung von Tierschutzmaßnahmen durch 
staatliche Gelder sollen dagegen nur substanzielle Schritte gefördert werden, 
etwa der vollständige Verzicht auf Tiertransporte oder ganzjährige Haltung auf 
der Weide oder im Offenstall.
Es gibt in Deutschland viel zu viel Tierhaltung zur Lebensmittelproduktion. Das 
ist nicht nur schlecht für die Umwelt, für unsere Gesundheit, für das Klima und 
unzählige Menschen in anderen Teilen der Welt, sondern insbesondere auch für die 
Tiere selbst. Deshalb wollen wir uns in Bremen und auf Bundesebene für Programme 
einsetzen, die Tierhalter*innen unterstützen, in andere Arten der Landnutzung zu 
wechseln, wie beispielsweise Energiewirtschaft (sofern ohne ökologische 
Folgeschäden wie beim Maisanbau möglich) oder Tourismus.
Wir wollen das Jagdrecht in Bremen nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens 
reformieren und dabei Treibjagd, Drückjagd und Fallenjagd verbieten. Die 
Bejagung von Tieren sollte außerdem durch die dafür vorgesehenen offiziellen 
Stellen erfolgen, eine private Hobbyjagd lehnen wir ab. Wir wollen 
Grundstückseigentümer*innen ermöglichen, die Jagd auf ihren eigenen Grundstücken 
zu unterbinden.
Ernährung und Bekleidung
Bremen ist als Stadtstaat kein Schwerpunkt der Tierhaltungsindustrie – aber 
durch den Konsum tierischer Produkte, von Lebensmitteln bis zur Bekleidung, hat 
das Land großen Einfluss. Diesen wollen wir noch stärker nutzen. In der 
öffentlichen Beschaffung soll das Land Bremen wo immer möglich auf Tierprodukte 
wie Leder verzichten, etwa bei der Beschaffung von Möbeln oder Autositzen.
Wir wollen, dass Menschen die Möglichkeit haben, sich ganz dagegen zu 
entscheiden, dass Tiere für die Nahrungsmittelproduktion eingesperrt und getötet 
werden. Damit helfen sie nicht nur den Tieren selbst, sondern auch Umwelt und 
Klima. Doch vielfach fehlt dafür noch ein entsprechendes veganes Angebot. Wir 
werden in allen öffentlichen Einrichtungen, von Krankenhäusern und Gefängnissen 
über Schulen und Unimensen bis zu Behörden-Kantinen, preisgünstige und 
vollwertige vegane Alternativen etablieren, damit Konsument*innen die Freiheit 
haben, sich vegan zu ernähren. Zugleich sollen deutlich weniger fleischhaltige 
Speisen angeboten werden. Beim Studentenwerk sollen fleisch- oder fischhaltige 
Speisen außerdem nicht mehr zusätzlich subventioniert werden, die 
subventionierten Essen 1 und 2 also immer vegetarisch oder vegan sein.
Wir wollen dafür werben, dass die Mittel des EU-Schulprogramms von Bremischen 
Schulen für Obst und Gemüse und nicht für Milch abgerufen werden. Denn Milch als 
täglicher Pausensnack ist für Kinder nicht nur gesundheitlich ungeeignet, das 
EU-Programm differenziert auch nicht zwischen Haltungsformen und erlaubt damit 
auch nicht-ökologisch wirtschaftenden Unternehmen der Milchindustrie, ihre mit 
Werbung bedruckten Produkte in die Schulen zu bringen. Diese zusätzliche 
Subventionierung der Milchindustrie lehnen wir deshalb ab.
Viele Konsument*innen von Tierprodukten sind mit den Haltungsbedingungen der 
Tiere nicht einverstanden, doch auf den Produkten selbst fehlen die nötigen 
Informationen über die Herkunft. Wir setzen uns deshalb auf Bundesebene für eine 
eindeutige textliche Beschreibung der Haltungsbedingungen auf allen, auch 
verarbeiteten Tierprodukten ein. Außerdem wollen wir ein Verbot 
schönfärberischer Bilder und Beschreibungen auf Verpackungen und in der Werbung 
für Tierprodukte erreichen.
Tierversuche in Forschung und Lehre beenden
Wir wollen Tierversuche in der Forschung schnellstmöglich abschaffen. Neben 
zusätzlichen Forschungsgeldern für Alternativmethoden auf Bundesebene gehört 
dazu in Bremen insbesondere, keine Landesmittel für Projekte mit Tierversuchen 
auszugeben. Außerdem soll in Zukunft grundsätzlich die Zustimmung der 
Ethikkommission notwendig sein, um Tierversuche in Bremen zu genehmigen. Wir 
fordern eine paritätische Besetzung der Kommission, in der demnach die Hälfte 
der Mitglieder auf Vorschlag von Tierschutzverbänden berufen werden soll, und 
eine Vergütung der Mitglieder mit einer angemessenen Aufwandsentschädigung.
Tierverbrauch in der Lehre lehnen wir ab. Während angehende Humanmediziner*innen 
beispielsweise an Leichenteilen forschen, machen Biologiestudent*innen und 
andere immer noch Versuche mit lebenden Tieren. Dabei stehen viele, meist auch 
mit Blick auf den Lernerfolg viel bessere Alternativmethoden zur Verfügung, etwa 
hochauflösende Videos oder Virtual-Reality-Anwendungen. Wir wollen Ausbildung 
und Studium in Bremen tierverbrauchsfrei machen und dafür das Hochschulgesetz 
entsprechend korrigieren.
Heimtiere schützen
Nach dem Vorbild Niedersachsens wollen wir die Rasselisten für Hunde abschaffen 
und durch Sachkundenachweise und Wesenstests ersetzen. Die praktische Prüfung 
der Sachkunde soll dabei für jeden Hund neu abgelegt werden. Außerdem wollen wir 
eine Pflicht zum Chippen und Registrieren der Hunde sowie zum Abschließen einer 
Haftpflichtversicherung einführen. Damit Hunde endlich auch in der Stadt 
genügend Platz bekommen, wollen wir die längst beschlossenen Freilaufflächen 
endlich realisieren.
Auf Bundesebene setzen wir uns für eine Heimtierschutzverordnung ein, welche 
auch eine Positivliste der Tierarten enthält, welche in Privathand gehalten 
werden dürfen. Außerdem wollen wir uns für ein Verbot der Boxenhaltung von 
Pferden, von sogenannten Exotenbörsen und von Internethandel von Tieren 
einsetzen. Bei Fällen von Animal Hoarding, der massenhaften Haltung von 
Heimtieren in Privatwohnungen, ist dafür zu sorgen, dass das Tierheim 
ausreichend finanziell ausgestattet wird, um die Versorgung der Tiere zu 
übernehmen.
Tiere sind keine Unterhaltungsgegenstände!
Wir setzen uns dafür ein, dass auf Bundesebene endlich ein generelles Verbot für 
die Haltung von Wildtieren in Zirkussen und Shows beschlossen wird. In Bremen 
wollen wir Ponykarussells verbieten.
Der Zoo am Meer in Bremerhaven hält Tiere unter teils katastrophalen 
Bedingungen. Weil auf dem bestehenden Gelände kein tierfreundlicherer Zoo 
möglich ist, wollen wir diesen in einen tierfreien Tier-Erlebnispark umwandeln, 
welcher mit Virtual Reality und Mitmachaspekten wie im Universum oder Klimahaus 
lockt, statt mit in Betonkäfigen eingesperrten Tieren.
Tiere in der Stadt
Wir fordern die Einrichtung von Taubenschlägen nach dem „Augsburger Modell“. In 
diesen bekommen die Tauben eine Unterkunft, medizinische Betreuung und 
insbesondere artgerechtes Futter, weshalb sie sich in der Folge die meiste Zeit 
im Taubenschlag statt auf Futtersuche befinden. Durch den Einsatz von Gipseiern 
wird die Population kontrolliert. Dieses Modell hilft nicht nur den Tauben, 
sondern ist letztlich auch günstiger als die derzeit für Taubenabwehr und 
Reinigung eingesetzten Mittel. Auf Bundesebene wollen wir uns dafür einsetzen, 
dass Abgaben auf die Taubenzucht erhoben werden, aus denen solche Taubenschläge 
in Zukunft finanziert werden.
Auch für andere in der Stadt lebende Tiere, insbesondere Insekten und Vögel, 
wollen wir mehr Tierschutz erreichen. Dazu wollen wir z. B. verstärkt 
Vogelschutzmarkierungen an Häusern, „Insektenhotels“ und mehr Stadtbegrünung mit 
Wildblumen.
Meeresschutz
Unsere Gesellschaft steuert im Moment auf eine ökologische Katastrophe zu: Wir 
sind auf dem besten Weg, die Meere der Welt leer zu fischen. Dem müssen wir 
dringend Einhalt gebieten. Auf Bundesebene, in der EU und auf internationaler 
Ebene setzen wir uns für ein Verbot von Grundschleppnetz-, Stellnetz-, 
Treibnetz-, Langleinen- und Tiefseefischerei ein. Subventionen für Fischerei 
wollen wir streichen. Dabei wollen wir prüfen, ob wir vorhandene Subventionen 
für die Garnelen-Fischerei in Bremerhaven, welche grundsätzlich mit ökologisch 
katastrophalen Grundschleppnetzen erfolgt, kurzfristig beenden können. Außerdem 
wollen wir mehr und bessere Kontrollen des Beifangs der Fischereiflotten aus 
Bremischen Häfen.
Aber nicht nur Fischerei gefährdet unsere Meere, auch die zunehmende Vermüllung. 
Wir wollen die Einführung von Mehrwegsystemen für Kaffeebecher, Teller und 
Besteck zunächst in Bremen, aber nach Möglichkeit auch bundesweit forcieren. Auf 
Bundes- und EU-Ebene setzen wir uns für ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika 
ein.
In Bremen sollen mehr bzw. überhaupt Kontrollen der Angelberechtigung 
stattfinden. Das "Stockangelrecht bremischer Bürger" soll nicht mehr ohne 
Fischereiprüfung möglich sein. Außerdem fordern wir Hinweisschilder an häufig 
genutzten, aber illegalen Angelstellen, welche auf das Angelverbot hinweisen.
Ein gerechter Umgang mit Tieren ist gut für alle. Unser derzeitiger Umgang mit 
der Tierwelt hat katastrophale Folgen für Ökosysteme, das globale Klima und 
unsere Gesundheit. Es ist im Interesse aller Menschen, Tieren die Rechte zu 
gewähren, die ihnen zustehen und den Zyklus der Unterdrückung und Ausbeutung von 
leidensfähigen Lebewesen zu beenden. Nur eine Gesellschaft, in der auch die 
Rechte der Schwächsten gewahrt werden, ist wirklich nachhaltig, friedlich und 
gerecht.
                Unterstützer*innen
                
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Der Zoo am Meer in Bremerhaven hält Tiere unter teils katastrophalen Bedingungen. Weil auf dem bestehenden Gelände kein tierfreundlicherer Zoo möglich ist, wollen wir diesen in einen tierfreien Tier-Erlebnispark umwandeln, welcher mit Virtual Reality und Mitmachaspekten wie im Universum oder Klimahaus lockt, statt mit in Betonkäfigen eingesperrten Tieren.
Es ist an der Zeit, das Mensch-Tier-Verhältnis neu zu überdenken und zu 
definieren. Als einzige politische Kraft erkennen wir Grünen bereits in unserem 
Grundsatzprogramm an, dass Tiere Rechte haben. Es ist daher an uns, dafür zu 
sorgen, dass sie an diesen Rechten tatsächlich teilhaben können. Ein erster 
Schritt dazu ist, sie nicht länger einzig unter dem Gesichtspunkt der Verwertung 
und des Nutzens für den Menschen zu betrachten: Wir müssen Schritte hin zu einer 
friedlichen Koexistenz von Menschen und anderen Tieren unternehmen.
Tiere institutionell stärken
Um die Position der Tiere in Politik und Gesellschaft zu stärken, wollen wir das 
Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen in Bremen verschärfen. Neben der 
Feststellungsklage sollen in Zukunft auch Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen 
möglich sein, damit Tierschutzvergehen nicht mehr nur im Nachhinein 
festgestellt, sondern bereits vorbeugend verhindert werden können. Während 
Bremen einmal Vorreiter bei der Einführung des Verbandsklagerechts war, wurden 
wir inzwischen von anderen Bundesländern überholt: In Nordrhein-Westfalen, 
Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und im Saarland werden bereits alle drei 
Klagearten anerkannt.
Wir wollen nach dem Vorbild vieler anderer Länder und inzwischen auch Kommunen 
eine bezahlte Stelle einer Landestierschutzbeauftragte*n als zentrale 
Anlaufstelle für Bürger*innen zum Thema Tierschutz schaffen. Außerdem soll das 
Landesveterinäramt (LMTVet) personell, materiell sowie mit Befugnissen 
angemessen ausgestattet werden, um regelmäßige, unangekündigte Kontrollen von 
Tierhaltungen zu ermöglichen. Um ein Bewusstsein für den Umgang mit Tieren zu 
schaffen, sollen Tierschutz und Tierrechte Teil der Lehrpläne in Bremen werden 
und Kooperationen mit Tierschutz-/Tierrechtsinitiativen gefördert werden.
Tiere in der Land- und Forstwirtschaft
Die aktuelle Praxis in der Landwirtschaft ist meilenweit entfernt von einem 
gesellschaftlich akzeptierten Umgang mit Tieren. Deshalb setzen wir uns auf 
Bundesebene für eine radikale Wende in der Landwirtschaftspolitik ein. Die 
schlimmsten Auswüchse der industriellen Tierhaltung bekämpfen wir mit 
ordnungsrechtlichen Vorgaben in einem neuen Tierschutzgesetz und dazugehörigen 
Haltungsverordnungen, etwa Kastenstand, Amputationen, Verbot von 
Akkordschlachtung usw. Bei der Förderung von Tierschutzmaßnahmen durch 
staatliche Gelder sollen dagegen nur substanzielle Schritte gefördert werden, 
etwa der vollständige Verzicht auf Tiertransporte oder ganzjährige Haltung auf 
der Weide oder im Offenstall.
Es gibt in Deutschland viel zu viel Tierhaltung zur Lebensmittelproduktion. Das 
ist nicht nur schlecht für die Umwelt, für unsere Gesundheit, für das Klima und 
unzählige Menschen in anderen Teilen der Welt, sondern insbesondere auch für die 
Tiere selbst. Deshalb wollen wir uns in Bremen und auf Bundesebene für Programme 
einsetzen, die Tierhalter*innen unterstützen, in andere Arten der Landnutzung zu 
wechseln, wie beispielsweise Energiewirtschaft (sofern ohne ökologische 
Folgeschäden wie beim Maisanbau möglich) oder Tourismus.
Wir wollen das Jagdrecht in Bremen nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens 
reformieren und dabei Treibjagd, Drückjagd und Fallenjagd verbieten. Die 
Bejagung von Tieren sollte außerdem durch die dafür vorgesehenen offiziellen 
Stellen erfolgen, eine private Hobbyjagd lehnen wir ab. Wir wollen 
Grundstückseigentümer*innen ermöglichen, die Jagd auf ihren eigenen Grundstücken 
zu unterbinden.
Ernährung und Bekleidung
Bremen ist als Stadtstaat kein Schwerpunkt der Tierhaltungsindustrie – aber 
durch den Konsum tierischer Produkte, von Lebensmitteln bis zur Bekleidung, hat 
das Land großen Einfluss. Diesen wollen wir noch stärker nutzen. In der 
öffentlichen Beschaffung soll das Land Bremen wo immer möglich auf Tierprodukte 
wie Leder verzichten, etwa bei der Beschaffung von Möbeln oder Autositzen.
Wir wollen, dass Menschen die Möglichkeit haben, sich ganz dagegen zu 
entscheiden, dass Tiere für die Nahrungsmittelproduktion eingesperrt und getötet 
werden. Damit helfen sie nicht nur den Tieren selbst, sondern auch Umwelt und 
Klima. Doch vielfach fehlt dafür noch ein entsprechendes veganes Angebot. Wir 
werden in allen öffentlichen Einrichtungen, von Krankenhäusern und Gefängnissen 
über Schulen und Unimensen bis zu Behörden-Kantinen, preisgünstige und 
vollwertige vegane Alternativen etablieren, damit Konsument*innen die Freiheit 
haben, sich vegan zu ernähren. Zugleich sollen deutlich weniger fleischhaltige 
Speisen angeboten werden. Beim Studentenwerk sollen fleisch- oder fischhaltige 
Speisen außerdem nicht mehr zusätzlich subventioniert werden, die 
subventionierten Essen 1 und 2 also immer vegetarisch oder vegan sein.
Wir wollen dafür werben, dass die Mittel des EU-Schulprogramms von Bremischen 
Schulen für Obst und Gemüse und nicht für Milch abgerufen werden. Denn Milch als 
täglicher Pausensnack ist für Kinder nicht nur gesundheitlich ungeeignet, das 
EU-Programm differenziert auch nicht zwischen Haltungsformen und erlaubt damit 
auch nicht-ökologisch wirtschaftenden Unternehmen der Milchindustrie, ihre mit 
Werbung bedruckten Produkte in die Schulen zu bringen. Diese zusätzliche 
Subventionierung der Milchindustrie lehnen wir deshalb ab.
Viele Konsument*innen von Tierprodukten sind mit den Haltungsbedingungen der 
Tiere nicht einverstanden, doch auf den Produkten selbst fehlen die nötigen 
Informationen über die Herkunft. Wir setzen uns deshalb auf Bundesebene für eine 
eindeutige textliche Beschreibung der Haltungsbedingungen auf allen, auch 
verarbeiteten Tierprodukten ein. Außerdem wollen wir ein Verbot 
schönfärberischer Bilder und Beschreibungen auf Verpackungen und in der Werbung 
für Tierprodukte erreichen.
Tierversuche in Forschung und Lehre beenden
Wir wollen Tierversuche in der Forschung schnellstmöglich abschaffen. Neben 
zusätzlichen Forschungsgeldern für Alternativmethoden auf Bundesebene gehört 
dazu in Bremen insbesondere, keine Landesmittel für Projekte mit Tierversuchen 
auszugeben. Außerdem soll in Zukunft grundsätzlich die Zustimmung der 
Ethikkommission notwendig sein, um Tierversuche in Bremen zu genehmigen. Wir 
fordern eine paritätische Besetzung der Kommission, in der demnach die Hälfte 
der Mitglieder auf Vorschlag von Tierschutzverbänden berufen werden soll, und 
eine Vergütung der Mitglieder mit einer angemessenen Aufwandsentschädigung.
Tierverbrauch in der Lehre lehnen wir ab. Während angehende Humanmediziner*innen 
beispielsweise an Leichenteilen forschen, machen Biologiestudent*innen und 
andere immer noch Versuche mit lebenden Tieren. Dabei stehen viele, meist auch 
mit Blick auf den Lernerfolg viel bessere Alternativmethoden zur Verfügung, etwa 
hochauflösende Videos oder Virtual-Reality-Anwendungen. Wir wollen Ausbildung 
und Studium in Bremen tierverbrauchsfrei machen und dafür das Hochschulgesetz 
entsprechend korrigieren.
Heimtiere schützen
Nach dem Vorbild Niedersachsens wollen wir die Rasselisten für Hunde abschaffen 
und durch Sachkundenachweise und Wesenstests ersetzen. Die praktische Prüfung 
der Sachkunde soll dabei für jeden Hund neu abgelegt werden. Außerdem wollen wir 
eine Pflicht zum Chippen und Registrieren der Hunde sowie zum Abschließen einer 
Haftpflichtversicherung einführen. Damit Hunde endlich auch in der Stadt 
genügend Platz bekommen, wollen wir die längst beschlossenen Freilaufflächen 
endlich realisieren.
Auf Bundesebene setzen wir uns für eine Heimtierschutzverordnung ein, welche 
auch eine Positivliste der Tierarten enthält, welche in Privathand gehalten 
werden dürfen. Außerdem wollen wir uns für ein Verbot der Boxenhaltung von 
Pferden, von sogenannten Exotenbörsen und von Internethandel von Tieren 
einsetzen. Bei Fällen von Animal Hoarding, der massenhaften Haltung von 
Heimtieren in Privatwohnungen, ist dafür zu sorgen, dass das Tierheim 
ausreichend finanziell ausgestattet wird, um die Versorgung der Tiere zu 
übernehmen.
Tiere sind keine Unterhaltungsgegenstände!
Wir setzen uns dafür ein, dass auf Bundesebene endlich ein generelles Verbot für 
die Haltung von Wildtieren in Zirkussen und Shows beschlossen wird. In Bremen 
wollen wir Ponykarussells verbieten.
Der Zoo am Meer in Bremerhaven hält Tiere unter teils katastrophalen 
Bedingungen. Weil auf dem bestehenden Gelände kein tierfreundlicherer Zoo 
möglich ist, wollen wir diesen in einen tierfreien Tier-Erlebnispark umwandeln, 
welcher mit Virtual Reality und Mitmachaspekten wie im Universum oder Klimahaus 
lockt, statt mit in Betonkäfigen eingesperrten Tieren.
Tiere in der Stadt
Wir fordern die Einrichtung von Taubenschlägen nach dem „Augsburger Modell“. In 
diesen bekommen die Tauben eine Unterkunft, medizinische Betreuung und 
insbesondere artgerechtes Futter, weshalb sie sich in der Folge die meiste Zeit 
im Taubenschlag statt auf Futtersuche befinden. Durch den Einsatz von Gipseiern 
wird die Population kontrolliert. Dieses Modell hilft nicht nur den Tauben, 
sondern ist letztlich auch günstiger als die derzeit für Taubenabwehr und 
Reinigung eingesetzten Mittel. Auf Bundesebene wollen wir uns dafür einsetzen, 
dass Abgaben auf die Taubenzucht erhoben werden, aus denen solche Taubenschläge 
in Zukunft finanziert werden.
Auch für andere in der Stadt lebende Tiere, insbesondere Insekten und Vögel, 
wollen wir mehr Tierschutz erreichen. Dazu wollen wir z. B. verstärkt 
Vogelschutzmarkierungen an Häusern, „Insektenhotels“ und mehr Stadtbegrünung mit 
Wildblumen.
Meeresschutz
Unsere Gesellschaft steuert im Moment auf eine ökologische Katastrophe zu: Wir 
sind auf dem besten Weg, die Meere der Welt leer zu fischen. Dem müssen wir 
dringend Einhalt gebieten. Auf Bundesebene, in der EU und auf internationaler 
Ebene setzen wir uns für ein Verbot von Grundschleppnetz-, Stellnetz-, 
Treibnetz-, Langleinen- und Tiefseefischerei ein. Subventionen für Fischerei 
wollen wir streichen. Dabei wollen wir prüfen, ob wir vorhandene Subventionen 
für die Garnelen-Fischerei in Bremerhaven, welche grundsätzlich mit ökologisch 
katastrophalen Grundschleppnetzen erfolgt, kurzfristig beenden können. Außerdem 
wollen wir mehr und bessere Kontrollen des Beifangs der Fischereiflotten aus 
Bremischen Häfen.
Aber nicht nur Fischerei gefährdet unsere Meere, auch die zunehmende Vermüllung. 
Wir wollen die Einführung von Mehrwegsystemen für Kaffeebecher, Teller und 
Besteck zunächst in Bremen, aber nach Möglichkeit auch bundesweit forcieren. Auf 
Bundes- und EU-Ebene setzen wir uns für ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika 
ein.
In Bremen sollen mehr bzw. überhaupt Kontrollen der Angelberechtigung 
stattfinden. Das "Stockangelrecht bremischer Bürger" soll nicht mehr ohne 
Fischereiprüfung möglich sein. Außerdem fordern wir Hinweisschilder an häufig 
genutzten, aber illegalen Angelstellen, welche auf das Angelverbot hinweisen.
Ein gerechter Umgang mit Tieren ist gut für alle. Unser derzeitiger Umgang mit 
der Tierwelt hat katastrophale Folgen für Ökosysteme, das globale Klima und 
unsere Gesundheit. Es ist im Interesse aller Menschen, Tieren die Rechte zu 
gewähren, die ihnen zustehen und den Zyklus der Unterdrückung und Ausbeutung von 
leidensfähigen Lebewesen zu beenden. Nur eine Gesellschaft, in der auch die 
Rechte der Schwächsten gewahrt werden, ist wirklich nachhaltig, friedlich und 
gerecht.
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